Kraftvolle 50 Nm helfen dabei, das Gazelle Arroyo C7 + (HMB) im Test souverän und kraftvoll auf die gewünschte Geschwindigkeit zu beschleunigen. Wir haben das Tiefeinsteiger-Modell aus dem Hause Gazelle in der Praxis getestet und sind mit dem E-Bike über Stock und Stein gefahren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Technische Daten laut Hersteller
- 2 Das E-Bike Display ist das «Herz»
- 3 Die Schaltung am Gazelle Arroyo C7+
- 4 Bremsen mit dem Gazelle E-Bike
- 5 Der Akku im Gepäckträger
- 6 Fahrradtasche an den Gepäckträger hängen
- 7 Ladegerät beim Gazelle Arroyo C7+
- 8 Fahrkomfort und der Einsatz in der Praxis
- 9 Fazit zum Gazelle Arroyo C7+ Test
Geliefert wurde das Gazelle Arroyo C7+ fast fertig montiert, wir mussten lediglich den Lenker gerade stellen und die Pedalen einschrauben. Dies war in wenigen Handgriffen erledigt und das E-Bike war in der Theorie fahrbereit. Vor der ersten Fahrt haben wir den Luftdruck kontrolliert und mit der Fahrradluftpumpe korrigiert sowie den Akku vollständig geladen.
Technische Daten laut Hersteller
Ein Blick auf die technischen Daten, die der Hersteller Gazelle angibt, macht das Fahrrad auf dem Papier vergleichbar mit anderen Modellen
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Gewicht | 24 kg (Hersteller) |
Rahmenform | High-Step & Low-Step |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Federgabel | vorne |
Radgröße | 28 Zoll |
Reifen | Schwalbe Energizer Active Plus |
Gangschaltung | 7 Gang Shimano Nexus |
Bremsen | Felgenbremse mit hydraulischer Bedienung |
Vorbau | Winkel verstellbar |
Sattelstütze | geferdert |
Fahrradschloss | AXA Defender |
Motor und Antrieb | |
System | Bosch Mittelmotor |
Drehmoment | 50 Nm |
Motor | Bosch Active Line plus |
Motor-Sensor | Tretkraftsensor, Rotationssensor & Geschwindigkeitssensor |
Akku | Li-Ion |
Akkuposition | Gepäckträger, herausnehmbar und abschließbar |
Kapazität | 300 Wh mit 8,3 Ah 400 Wh mit 11,1 Ah 500 Wh mit 13,8 Ah |
Unterstützungs-Modi | Echo, Tour, Sport, Turbo |
Reichweite der Akkus im Fahrmodi | 85 km, 50 km, 40 km, 35 km 110 km, 60 km, 45 km, 40 km 135 km, 75 km, 60 km, 50 km |
Display | Bosch Intuvia LCD Mittel, abnehmar |
Schiebehilfe | vorhanden |
Zu den vom Hersteller angegebenen Details haben wir uns noch weitere Merkmale im Detail angesehen, die für uns im Alltag immer wieder eine Rolle spielen. Dies sind zum Beispiel der Rahmendurchmesser, der Radstand und das Gewicht ohne Akku. Dies wird immer interessant, wenn man das E-Bike zum Beispiel auf einem Fahrradträger transportieren möchte.
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Radstand | ca. 113 cm |
Rahmendurchmesser | ca. 5 cm |
Gewicht Akku | ca. 2,8 kg |
Gewicht ohne Akku | ca. 25 kg (von uns gewogen) |
Das E-Bike Display ist das «Herz»
Ohne Display kein E-Bike – Wird das Display nicht aufgesteckt, so fehlt die Steuereinheit und das E-Bike kann lediglich als normales Fahrrad genutzt werden. Das Display selbst zeigt folgende Informationen an:
- Unterstützungsstufe
- verbleibende Reichweite
- Gefahrene Gesamtkilometer
- Gefahrene Streckenkilometer
- Uhrzeit
- Lichtstatus
- Akkuladeanzeige
- Maximale Geschwindigkeit
- Durchschnittliche Geschwindigkeit
- Die aktuelle Geschwindigkeit
Licht am Arroyo C7+ HMB
Die Lichtanlage wird vom E-Bike Akku mit Strom versorgt und kann separat ein- und ausgeschaltet werden. Ohne Akku keine Beleuchtung, dies setzt voraus, dass der E-Bike-Akku immer eingelegt ist. Sollte der Akku einmal keine Kapazität mehr haben, um die Tretunterstützung anzutreiben, ist im Regelfall noch ausreichend Restenergie für die Fahrradbeleuchtung vorhanden. Aber auch hier gilt es auf die Details zu achten, die Lichtanlage wird ebenfalls über das Display gesteuert. Für ausreichend Helligkeit sorgt ein Busch & Müller Upp Premium Scheinwerfer mit 40 Lux.
Das Display beim Abstellen abnehmen
Wird das E-Bike abgestellt, sollte das Display immer abgenommen werden. Es ist lediglich aufgeschoben und durch das Lösen der Arretierung kann dies von jedem entfernt werden. Als Diebstahlschutz ist es nur wenig Schutz, jedoch kann ein Dieb ohne das Display erstmal nicht viel mit dem E-Bike anfangen. Hinweis: Mit einer Fahrradversicherung können diese Teile auch gegen Diebstahl versichert werden.
Einstellen der Unterstützungsstufen
Bedient wird das E-Bike über das Mitteldisplay von Bosch. Das Bedienelement bietet dabei verschiedenste Funktionen. Mittels Knopfdruck kann zwischen den vier verschiedenen Unterstützungsstufen hergeschaltet werden. Auch ist eine Akku-Restreichweiten-Anzeige und eine kleine Statistik-Funktion Bestandteil des Displays. Die «i» Taste zeigt und nach dem Drücken diese Werte an. Auch wird im Display angezeigt, ob der Akku sich gerade in der Ladung befindet oder wie hoch die Restkapazität ist (Akku-Symbol) oder ob das Licht eingeschaltet wurde.
Damit die Hände während der Fahrt nicht vom Fahrradlenker genommen werden müssen, gibt es für die Tasten «+», «-» und «i» eine Bedieneinheit direkt am Lenker, neben der linken Hand. Die Tasten funktionieren identisch zu den Tasten am Display.
Die Schaltung am Gazelle Arroyo C7+
Die sieben Gänge werden über einen Drehschaltgriff an der rechten Fahrradlenker-Seite geschaltet. Die Nabenschaltung macht einen ruckelfreien und guten Job, die Gänge wechseln weich von Gang zu Gang. Für den Stadtbereich, aber auch für Fahrten durch leichte Steigungen reichen die sieben Gänge in Kombination mit der Mittelmotorunterstützung für uns völlig aus.
Bremsen mit dem Gazelle E-Bike
Bei einem E-Bike ist der Fahrspaß, das Beschleunigen und die Geschwindigkeit oft im Fokus, genauso wichtig ist jedoch auch ein rechtzeitiges Anhalten. Durch das erhöhte Gewicht und die teils höheren Geschwindigkeiten ergibt sich rein physikalisch schon ein längerer Bremsweg als mit einem leichteren und langsameren Fahrrad. Viele E-Bike Unfälle passieren, weil nicht mehr rechtzeitig angehalten und gebremst werden kann.
Die Shimano Nexus Nabe bietet eine Rücktrittbremse und ergänzt damit die beiden hydraulischen Felgenbremsen. Die Felgenbremsen machen bereits einen guten Job und bringen das E-Bike schnell zum Stehen. Wer eine Rücktrittbremse von seinem vorherigen Fahrrad gewohnt ist, kann auch weiterhin mit dieser Funktion bremsen. Durch den Freilauf drehen sich die Pedalen bzw. die Kurbel und das Tretlager beim Rollen nicht mit. Damit die Bremsen immer korrekt funktionieren, müssen diese regelmäßig gewartet werden.
Der Akku im Gepäckträger
Bei dem Arroyo C7+ befindet sich der Akku im Gepäckträger und wird von hinten eingeschoben und arretiert. Am vorderen Teil befindet sich ein Schloss, damit wird der Akku gegen Diebstahl gesichert und im Gepäckträgerrahmen gehalten. Der Schlüssel für dieses Schloss ist identisch mit dem Schlüssel für das AXA Defender, das mit dem E-Bike ausgeliefert wird. Das Arroyo C7+ Elite hat den Akku bereits im Rahmen integriert und sieht damit etwas moderner aus.
Fahrradtasche an den Gepäckträger hängen
Für uns ist wichtig, dass der Gepäckträger seine Funktion als solches nicht verliert und weiterhin auch Fahrradtaschen halten kann. Dazu haben wir im Gazelle Arroyo C7+ Test zwei Fahrradtaschen an den Träger gehängt. Das Fazit dazu, die Fahrradtaschen lassen sich an dem Gepäckträger montieren, es wird jedoch etwas mehr Fingerspitzengefühl benötigt.
Da die Streben durch den Akku-Aufbau etwas überbaut sind, kann das Einhängen der Fahrradtasche ein paar Sekunden länger dauern, stellt am Ende jedoch kein Problem dar. An dieser Stelle der Hinweis: Das Befestigen eines Fahrradkorbs ist auf dem oberen Teil weiterhin möglich.
Ladegerät beim Gazelle Arroyo C7+
Das Ladegerät ist klein, handlich und einfach zu bedienen. Es müssen lediglich zwei Stecker eingesteckt werden und schon startet der Ladevorgang. Dies sind einmal der 230 Volt Stecker für die normale Haussteckdose und der Ladestecker für den Akku. Die Ladesteckdose befindet sich dabei hinten am E-Bike-Akku und ist von der rechten Seite aus zu erreichen. Es muss die Gummiklappe aufgeklappt und der Stecker kann im Anschluss hineingesteckt werden. Der Stecker ist so aufgebaut, dass dieser nur in einer einzigen Richtung passt. Der Akku kann zum Aufladen in der Halterung am Gepäckträger verbleiben. Das Ladegerät hat einen Ausgangsstrom von 4 A, rechnerich benötigt der Akku unter Berücksichtigung der elektrischen Arbeit ca. 4 Stunden und 29 Minuten.
Fahrkomfort und der Einsatz in der Praxis
Nachdem wir uns allerlei technische Angaben und theoretische Komponenten angesehen haben, interessiert uns sehr, wie sich das Arroyo C7+ in der Praxis auf der Straße, im Wald und bei Wind und Wetter schlägt. Durch die gefederte Sattelstütze und die Federgabel ist das Fahrrad sanft auf der Straße unterwegs. Auch schlechte Wegstrecken werden recht gut über die dynamischen Einheiten der Gabel und der Sattelstütze absorbiert. Der Motor macht je nach Modus eine gute Unterstützung und man merkt beim Treten, dass hier nachgeholfen wird. Dennoch bekommt man nicht den Eindruck, man müsse nicht mehr selbst in die Pedalen treten. Die Federgabel haben wir auf unsere Bedürfnisse eingestellt, dazu gibt es auf der linken Seite eine Einstellmöglichkeit.
Die Bedienung des Displays über den Fahrradlenker ist sehr einfach und kann auch während der Fahrt problemlos und teils ohne hinzusehen erfolgen. Im flachen Land haben wir mehr Reichweite abrufen können, als uns die technischen Werte angegeben haben. Die Reichweite hat jedoch mehrere Faktoren, die diese beeinflussen. Der richtige Reifendruck, Wind, die eigene Kraft und auch das generelle Fahrverhalten sowie das Gewicht des Fahrers spielen dabei eine Rolle. Der Wave-Rahmen macht den Einstieg und das Auf- und Absteigen auf das Gazelle E-Bike sehr einfach und komfortabel. Beim Abstellen steht das Fahrrad solide auf dem Seitenständer.
Fazit zum Gazelle Arroyo C7+ Test
Das E-Bike gibt es bereits für unter 3000 Euro (Zeitpunkt des Tests – 04/2022) und kann mit dem großen der drei Akku-Varianten eine passable Reichweite aufweisen. Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv, mit wenigen Klicks hat man alle Menüpunkte durch und kann die gewünschten Einstellungen vornehmen. Die im Rahmen integrierten Züge tragen zu einem cleanen Design bei. Eine eher aufrechte Sitzpostion lässt einen fast immer der Überblick behalten, mit dem Arroyo C7+ fahren wir gemütlich und gelassen durch die Natur, aber auch durch die Stadt auf dem Weg zur Arbeit.
Das Ladegerät ist sehr einfach anzuschließen und der im Display angezeigte Ladestatus zeigt einem, wie viel Kapazität bereits vorhanden ist. Die Gummilippe vor dem Ladeanschluss wird im Laufe der Zeit etwas abgenutzt, bei uns, nach ca. 1600 km Fahrt, ist dies minimal zu merken. Insgesamt macht das Gazelle Arroyo C7+ im Preis-Leistungs-Bild einen guten Eindruck auf uns. Die Verarbeitung ist gut und solide. Wir haben keine wackleigen Teile oder unsauber verarbeitete Stellen finden können.
Unser Testfahrer, 67 Jahre jung, ist immer gut mit der Technik und mit dem E-Bike klargekommen. «Der Akku lies sich zeitweise etwas schwerer aus der Halterung ziehen, hier hatte sich im Laufe der Zeit etwas Schmutz unter dem Akku gesammelt. Nach dem Reinigen war der Akku wieder leichtgängig zu entfernen.»
Wer auf ein Stück moderneres Design setzen will und sich mit einem 400 Wh Akku zufriedengeben möchte, der schaut sich das Arroyo C7+ Elite an. Der Rahmenakku lässt das E-Bike unserer Meinung nach noch moderner und unauffälliger wirken. Durch den etwas tiefer sitzenden Akku wird auch der Schwerpunkt des Fahrrads nach unten verlagert. Wer sich fragt, wofür das HMB steht, dies ist die Abkürzung für «Hybrid Mittelmotor Bosch».
Wir haben das Gazelle Arroyo C7+ HMB im Langzeittest und ergänzen unsere Erfahrungen stetig. Dies kann auch eine Anpassung unserer Wertung zur Folge haben.